Eine Blockflöte aus edlem Holz will eingespielt werden. Geben Sie Ihrem Instrument ausreichend Zeit, sich an die beim Spielen auftretende Feuchtigkeit zu gewöhnen. Dabei können Sie sich mit den Besonderheiten Ihres Instruments vertraut machen.
Spielen Sie in den ersten drei bis vier Wochen täglich – aber nicht länger als 10-20 Minuten. Bevorzugen Sie ruhige Passagen. Erforschen Sie jeden einzelnen Ton: Wie klingt er am schönsten? Experimentieren Sie mit dynamischen Spielarten. Suchen Sie die Grenzen, aber strapazieren Sie Ihr Instrument nicht zu stark, besonders in den hohen Lagen.
Wärmen Sie das Instrument vor dem Spielen an, besonders in der kalten Jahreszeit – z. B. unter dem Arm oder in der Hosentasche. Sie beugen dadurch verstärkter Kondenswasserbildung und somit Heiserkeit und Anspracheproblemen vor. In jedem Fall ist es wichtig, bei sich aufstauender Feuchtigkeit im Windkanal nicht mit dem Spielen aufzuhören. Nach einer Weile wird diese von allein abfließen. Es braucht jedoch etwas Geduld. Gegebenenfalls bläst man die Feuchtigkeit zurück, wie es auf den Bildern zu sehen ist.
Vorsorglich wurde der Windkanal mit Anti-Kondens behandelt, was etwa einmal im Jahr von Ihnen wiederholt werden sollte. Anti-Kondens ist eine Mischung aus Bio-Spülmittel und Wasser. Es entspannt die Oberfläche störender Wassertröpfchen im Windkanal, die so zu einem flachen Feuchtigkeitsfilm verlaufen, der dann über die Stirnseite des Blocks leicht abfließt.
Dieses Mittel träufeln Sie am besten, wenn das Kopfstück der Flöte sich im trockenen Zustand befindet von unten in den Windkanalausgang (s. Abb.), sodass sich die wässrige Flüssigkeit auf Block- und Kanaloberbahn verteilen kann. Anschließend blasen Sie kräftig in die Aufschnittöffnung und decken dabei die Kopfbohrung am unteren Ende luftdicht ab: Überschüssiges Anti-Kondens wird so herausgeblasen und kann am Windkanaleingang abgewischt werden.
Holz ist ein lebendiger Werkstoff. Falls die Flöte nach der Einspielzeit hartnäckig zu Heiserkeit neigt, ist möglicherweise der Block zu hoch gequollen. In diesem Fall hilft eine einfache Korrektur in meiner Werkstatt, die während der Garantiezeit für Sie kostenlos erfolgt.
Trocknen Sie die Blockflötenteile nach dem Spiel sorgfältig aus. Hierfür eignet sich eine Wischerstange mit einem nicht fusselnden Baumwolltuch. Vergessen Sie nicht, das sich im Windkanal angesammelte Kondenswasser auszublasen, wie oben beschrieben.
Vorsicht: Manche SpielerInnen blasen den Windkanal von oben durch, wobei sie das Labium mit dem Finger abdecken. Diese Technik ist nicht zu empfehlen, da hier die empfindliche Kante des Labiums beschädigt werden kann!
Lassen Sie Ihre Blockflöte offen an der Luft nachtrocknen. Dafür sollten Sie das Instrument nicht zusammengesteckt lassen, denn so können Verformungen oder gar Risse an den Zapfenverbindungen entstehen!
Teile, die nicht genügend nachtrocknen können, neigen zu Schimmelbildung. Dies gilt insbesondere für den Windkanal.
Schützen Sie Ihre Blockflöte vor größeren Temperaturschwankungen, die zu Spannungsrissen führen können. Vermeiden Sie Hitzeeinwirkung, zum Beispiel im Auto oder in Fensternähe in der Sonne, denn das zur Imprägnierung verwendete Paraffin bzw. Leinöl könnte austreten.
Die Zapfenverbindungen Ihres Instruments brauchen Pflege, damit sie immer elastisch und leicht gängig bleiben. Hierzu benutzen Sie das beiliegende Zapfenfett, das nur sparsam aufgetragen wird. Bitte entfernen Sie überschüssige Fettreste. Drehen Sie schwergängige Zapfenverbindungen immer nur in eine Richtung. Dann geht es leichter!